ReziBook - Dein Rezensions- und Marketingportal » » Die Leseinsel » Libri - wie die Welt sich dreht

Da liest man ab und an die News vom Deutschen Börsenhandel und was muss ich da sehen, Libri reduziert sein Sortiment an Büchern von 1.000.000 auf 750.000 Titel. Klingt nach einer ganz schönen Masse und das schlimmste an der Aussage ist, sie nehmen sehr viele Titel von kleinen und mittleren Verlagen aus dem Sortiment. Diese trifft es wie mit der bloßen Hand ins Gesicht. Aber was heißt das genau? Das heißt, Otto normal geht in den nächsten Buchladen und will sich ein tolles Buch kaufen. Der Buchhändler sagt zu ihr, ja das Buch ist laut VLB gelistet, aber leider ist es bei uns nicht lieferbar, weil Libri es aus dem Sortiment genommen hat. Dieser geht dann voller Verdruss aus dem Laden, schaut Abends bei Amazon rein und da, tatsächlich, ist es lieferbar. Also wer verliert? Der Buchhändler, weil er das Buch was im VLB gelistet ist, nicht bestellen kann und der Verleger, der die Reichweite und Sichtbarkeit über den Buchhandel braucht, weil sein Buch dort nicht mehr kaufbar ist. Er bekommt zwar Geld von Amazon, muss diesen aber auch fleißig bezahlen und füttert damit jenen, der dem Buchhandel mehr und mehr zusetzt. Ein echt übles Ding, was Libri da in die Umsetzung bringt. Die IG kleiner und mittlerer Autoren fordert nun Libri auf der Frankfurter Buchmesse auf, sich dem Thema zu stellen, denn es kann nicht sein, dass gerade sie dafür bluten müssen. Sie sind unverzichtbar in der Deutschen Medienlandschaft. Die großen Verlagshäuser machen weiterhin ihren Reibach und die kleinen bluten aus. Teilweise sind bis zu 90% ihrer Titel nicht mehr über den Einzelhandel beziehbar, was zur Insolvenz dieser führt. So darf es nicht weiter gehen. Schon die Pleite von KNV hat vielen den Kopf gekostet oder sie ringen um Luft. Sicherlich hat der Logistiker Zeitfracht das Geschäft übernommen, aber bis sich das eingependelt hat, vergehen noch viele viele Monate.